Das Weinanbaugebiet Nahe erstreckt sich zwischen Bingen, Bad Kreuznach, Martinsstein (kurz vor Kirn), Meisenheim und Stahlberg (bei Rockenhausen). Mit 4150 ha Anbaufläche ist die Nahe eine kleine, aber feine Weinregion: auf so kleiner Fläche findet sich eine Vielfalt an Böden, die Ihres Gleichen sucht: Es treffen hier das Rheinische Schiefergebirge, das Nahe-Hügelland, das Nordpfälzer Bergland und Ausläufer des Mainzer Beckens aufeinander. Schiefer, Sandstein, Lehm, Porphyr, Melaphyr, Phyllite, Grünschiefer, Quarzite, rote Konglomerate, Schollen karbonischen Ursprungs, Vulkanverwitterungsböden, Löss, Meeressand, quartärzeitlicher Terrassenschotter: alle paar hundert Meter wechseln hier die Bodenarten. Das wirkt sich ganz entscheidend auf den Geschmack der Weine aus.
Das Weingut Kruger-Rumpf in Münster-Sarmsheim
Steillage am Disibodenberg bei Staudernheim
Es gibt an der Nahe 6 Großlagen und ca. 313 Einzellagen. Das “Terroir” ist bei Naheweinen also wichtig und leicht herauszuschmecken. Eine önologische Entdeckungstour bietet sich hier an! Dies könnten Sie zum Beispiel in den vielen ausgezeichneten Straußwirtschaften anfangen. Bei Winzern, die mehrere Monate im Jahr einladen auf Ihrem Weingut bei kulinarischen Spezialitäten Nahewein zu testen. Es ist eigentlich ein Muss, wenn Sie hier sind, wenigstens hier und da mal einzukehren und die Atmosphäre und Freundlichkeit zu erfahren.
Und wirklich: hier kann man Qualität preiswert genießen. Obwohl das Naheanbaugebiet erst seit 1971 als ein solches bezeichnet wird, gab es hier seit dem dritten Jahrhundert schon gewerblicher Weinanbau. Mittlerweile gibt es in diese verhältnismäßig kleine Weinregion viele Weingüter von internationalem Rang, aber auch im preisgünstigen Segment sind echte Entdeckungen zu machen!